Niederschrift des 1. Bürgergespräches im Sport- und Kulturheim Kleinottweiler – von Daniel Heintz –
Montag 27. August 2018
Auf Einladung des Ortsrates Kleinottweiler waren etwa 60 Bürgerinnen und Bürger ins Sport- und Kulturheim gekommen, um ihre Anliegen, Beschwerden und Vorschläge in Sachen Dorfentwicklung vorzubringen. Hintergrund des ersten Gespräches ist, wie Ortsvorsteher Karl-Peter Ranker erklärte, die gemeinsame Erarbeitung eines Dorfentwicklungsplanes von Ortsrat und Bürgern/innen, der als Grundlage für mögliche Fördergelder aus Bund oder EU für Dorfentwicklungsprojekte dienen könnte.
Helmut Hary, bei der Stadt Bexbach zuständig für die Stadtentwicklung, beleuchtete die Geschichte von Kleinottweiler und gab einen Überblick über die Historie, die Bevölkerungsentwicklung, die öffentlichen Gebäude und Plätze, das Ortsbild, die Infrastruktur und die Natur und Landschaft.
Die in den vergangenen Jahren gestiegene Einwohnerzahl auf rund 1100 werde eher stagnieren, da der Anteil der älteren Menschen recht hoch sei und die Bauflächen so gut wie ganz belegt seien. Verkehrstechnisch sei das Dorf als Wohnort durch die Nähe zur A 6 und zur A 8 sowie zur B 423 sehr gefragt, es käme aber auch zu Belastungen. Auf der Gemarkung Kleinottweiler liegen zwar Gewerbeflächen, es gibt aber keine Geschäfte, was wiederum ein Nachteil für den Ort sei. Deshalb sei die Nahverkehrsanbindung wichtig, die vor allem durch das Anruf-Sammeltaxi gewährleistet werde – und ab und zu einen Linienbus. Hary gab damit auch schon die Vorlagen für zahlreiche Punkte, die von den Kleinottweiler Bürgerinnen und Bürgern zum Teil klar und deutlich vorgebracht wurden.
Zum besseren Überblick hier nun erst einmal ein Überblick über die Themen und Wünsche, die im Zuge der Dorfentwicklung auch durch Eigeninitiative der Bürger (und damit später auch durch Fördergelder wie Bezahlung von Arbeitsstunden) in Arbeitsgruppen umgesetzt werden sollen. Zu diesen Arbeitsgruppen haben sich am Montag schon erfreulich viele Freiwillige eingetragen.
Die Bürgerinnen und Bürger wollen sich verstärkt dafür engagieren, dass die Behörden auf Geschwindigkeitskontrollen und -überwachungen innerhalb des Ortes achten, vor allem im Bereich der
B – 423-Ortseinfahrt Jägersburger Straße sowie in der Homburger und Altstadter Straße. In der Altstadter Straße ist auch der Ortsrat gefordert, denn politisch kann auf das Land und den Kreis eingewirkt werden, die Altstadter Straße zu beruhigen und für den Lkw-Verkehr zu sperren. Eine Forderung: Aufstellen einer elektronischen Geschwindigkeits-Anzeige am Ortseingang aus Richtung Jägersburg.
In der Versammlung wurde deutlich, dass der Zustand des faulenden Torsos des einstigen Naturdenkmals Dicke Eiche sich zunehmend verschlechtert, das Gelände darum verwildert. Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich, dass die Wegekreuzung rund um die Dicke Eiche (Torso) besser gepflegt ist und durch Aufwertung (z.B. Bänke) oder parkähnliche Anlagen zu einem Ort der Begegnung werden kann. Hier haben sich schon Anwohner bereit erklärt, tatkräftig anzupacken. Diese Initiative könnte später eventuell durch Fördergelder für Dorfentwicklungsprojekte unterstützt werden.
Da das Sport- und Kulturheim der ASV nicht alleine alle Veranstaltungen aufnehmen kann, biete sich, so das Anliegen von Bürgern, die alte Schule mit ihrem Alt- und Neubau als Dorfgemeinschafshaus an. Dort könnte zum Beispiel ein Café eingerichtet werden, ein Lebensmittellädchen, oder außen sogar ein kleiner Markt. Hier will eine Arbeitsgruppe konkretisieren, was man in welchen Gebäudebereichen umsetzen kann. Auch hier kann durch Eigeninitiative einiges saniert und erneuert werden. Die Stadt Bexbach sei, so Hary, grundsätzlich aufgeschlossen, könne aber nicht garantieren, dass alle Teile des Gebäudekomplexes auf Dauer haltbar seien.
Auch im Bereich erhaltenswerte Gebäude wie zum Beispiel Hiebers Haus an der Jägersburger Straße, ist die Förderung durch Bund oder EU möglich, hier sei, so Helmut Hary, die Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern erforderlich, die mit beurteilen sollen, welche Gebäude besonders erhaltenswert sind, und natürlich auch die Kleinottweiler, die in solche Gebäude investieren.
Weitere Themen und Wünsche, die den Menschen in Kleinottweiler unter den Nägeln brennen und die teilweise in weiteren Arbeitsgruppen beleuchtet werden sollen – oder auch direkt mit Hilfe von Ortsrat und Bürgerinitiativen vorgebracht werden sollen – waren:
–Die fehlende Beleuchtung an der alten Bexbacher Straße am Butterhügel – nachts stockfinster;
Ortsratsmitglied Marco Bormann informierte über Pläne von der Deutschen Telekom noch in 2018 neu 100 Mbit -Leitungen zu legen – von der Jet-Tankstelle kommend;32
Weitere Themen und eine Besprechung innerhalb der ersten Arbeitsgruppen sind geplant für das 2. Bürgergespräch am Montag, 24. September um 19 Uhr im Sportheim.
Daniel Heintz